Chaos und Ordnung
(Workshop für die Literaturtage Solothurn, Schule&Kultur Zürich, Cartoonmuseum Basel)

Das Erzählen von Geschichten ist so alt wie die Menschheit selber. Gewisse Geschichten scheinen aber einfacher erzählbar, als andere. Eine Mamutjagd hat einen Helden, den Mamutjäger. Einen Konflikt, das Mamut will nicht sterben. Und eine Erzählform wie ein Pfeil, von A nach B, vom Anfang zum Ende. Die feministische Science-Fiction-Autorin Ursula K. Le Guin hat darin ein grundlegendes Problem der Menschheitsgeschichte erkannt, denn über Geschichten lernen wir die Welt erst wahrzunehmen und einzuordnen. So wird das Jagen zum grossen Mythos der Menschheit, dabei haben sich die Menschen weit mehr vom Sammeln als vom Jagen, mehr aus dem Beutel als vom Speer ernährt. Ursula K. Le Guin schlägt also eine Erzählweise vor, die nicht den Speer, sondern den Beutel als Werkzeug wählt.

Als Comiczeichner versuche ich zwei Zustände zu kultivieren, die auch im Zentrum dieses Workshops stehen: Das spielerische Herstellen von Chaos und das analytische Lesen und Anordnen der entstandenen Fragmente. In vier Stunden entstehen brüchige Erzählungen, sogenannte Beutelgeschichten. 



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